16. März 2012

Wie das Internet den Journalismus verändert

Foto: picture alliance/dpa

Im Politikblog des Schweizer Tagesanzeigers fand ich heute eine interessante Abhandlung über das Thema "Journalismus und Internet". Der renommierte Schweizer Journalist und Buchautor Daniel Cornu stellt dort die Frage, welche Aufgabe wir Journalisten im Zeitalter des Internets überhaupt noch haben? Informationen bekommt heutzutage jeder per Google, in Foren, Blogs und über soziale Netzwerke im Überfluss. Doch das bloße Sammeln und Verbreiten von Informationen ist nicht die Aufgabe eines Journalisten, unser Job ist - und hier zitiere ich Cornu - "das Aussortieren und Gestalten der zahllosen Inhalte aus dem Netz, die Hervorhebung der originellsten Inhalte, ihre Überprüfung."

Besser kann man es nicht formulieren. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, muss der Journalismus zwei Bedingungen erfüllen, die soziale Netzwerke, Foren oder Blogs nicht zwingend erfüllen (müssen).

Die erste Bedingung ist die Suche nach einem allgemeinen Interesse.Cornu: "Sie stellt letztlich die Rechtfertigung der Zirkulation von Informationen und Meinungen in der Demokratie dar. Auch nicht alle Formen des Journalismus und alle Inhalte der modernen Medien erfüllen diese Bedingung. Der Mainstream ist indessen nicht oder noch nicht durch rein unterhaltende Inhalte überflutet. Es bleibt heute möglich, sich in den (digitalen oder traditionellen) Medien über den Gang der Welt und die Ereignisse in seiner nächsten Umgebung zu informieren."

Die zweite Bedingung ist die Beachtung der ethischen Werte als Grundlage der Informationstätigkeit. "Diese Werte sind die Freiheit, unter dem Aspekt der Meinungsfreiheit und der Unabhängigkeit der Journalisten, die Suche nach der Wahrheit, die Achtung der Persönlichkeit und der entsprechenden Werte: Privatleben, Ehre und Ruf, Image."

Die Messlatte liegt hoch, das bestreitet der Autor in keiner Weise. Im Gegenteil, er kommt zu dem Schluss, dass Teile unsere beruflichen Grundregeln durch das Internet in Gefahr geraten oder zum Teil obsolet werden könnten. Daher sei es unablässig, die Berufsregeln und Normen des Journalismus stetig zu überprüfen.

Ich denke täglich darüber nach.

Bis bald
Euer Johannes